Zeckenbiss beim Hund: Worauf muss ich achten?

Zeckenbiss beim Hund: Worauf muss ich achten?

Die Parasiten sind lästig und dazu kann ein Zeckenbiss beim Hund gefährliche Folgen mit sich ziehen. Das Problem: Ohne Schutz sind unsere Vierbeiner den Plagegeistern regelrecht ausgeliefert. Aber wie gefährlich sind Zecken eigentlich und was bedeutet es, wenn mein Hund nach einem Zeckenbiss einen Knubbel hat? Hier gibt es die Antworten!


Inhalt

  1. Sind Zeckenbisse für Hunde gefährlich?
  2. Was kann bei einem Zeckenbiss passieren?
  3. Wann muss ich zum Arzt?
  4. Was mache ich, wenn der Kopf stecken bleibt?
  5. Wie beuge ich Zeckenbisse vor?
  6. Welche Zeckenarten gibt es?

Ist ein Zeckenbiss bei Hunden gefährlich?

Nicht jeder Zeckenbiss ist beim Hund gefährlich oder gar tödlich. Genau genommen bleiben sogar recht viele Fälle ohne Folgen. Schließlich überträgt nicht jede Zecke eine Krankheit.

Ohne durch Zecken übertragene Krankheiten stecken unsere Vierbeiner ein oder gar mehrere Bisse gut weg. Es muss schon zu einer regelrechten „Zeckeninvasion“ kommen, damit der Blutverlust (Anämie) für unsere Vierbeiner problematisch wird. Aber sei dir da sicher: Das würdest du rechtzeitig bemerken.

Ein Biss einer infizierten Zecke birgt für den Hund jedoch immer ein Gesundheitsrisiko. Einige Zeckenkrankheiten verlaufen bei Vierbeinern symptomlos, andere hingegen nehmen einen milden oder kritischen Verlauf. Leider kann ein Zeckenbiss beim Hund sogar tödlich enden.

Wie eine Zeckenkrankheit verläuft, hängt vor allem von folgenden drei Faktoren ab:

  • Welche Krankheit hat die Zecke auf den Hund übertragen?
  • Wann  erfolgte eine Behandlung?
  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes?

Wusstest du schon, dass Zecken zu den gefährlichsten blutsaugenden Parasiten in Deutschland gehören? Hierzulande gehen von Zecken unterschiedliche Krankheiten aus. Eine tückische Virus-Erkrankung kommt dabei mit Abstand am häufigsten bei Hunden vor.

Kann ein Zeckenbiss Borreliose verursachen?

Leider ja und das Risiko ist im Vergleich zu anderen Zeckenkrankheiten ziemlich hoch. Borreliose-Erreger (Borrelien) gibt es quasi überall in Deutschland. Ihr Vorkommen schwankt kleinräumig – das bedeutet:

Während es in dem einen Park keine infizierten Zecken gibt, tragen im nächstgelegenen Park bis zu 30 % der Zecken Borrelien in sich.

Was ist Borreliose?

  • Bei der Borreliose (Lyme-Borreliose) handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit.
  • Auslöser der Krankheit sind das Bakterium Borrelia burgdorferi oder verwandte Borrelien. 
  • Die Erreger befinden sich im Darm der Zecken. Erst beim Blutsaugen werden sie aktiv und wandern dann über den Speichel der Zecke in den Hund.
  • Es dauert ca. 24 Stunden, bis der Blutsauger die Bakterien auf den Hund überträgt. Eine zeitnahe Zeckenentfernung kann also eine Infektion verhindern.
  • Borreliose kann symptomlos oder aber mit Symptomen wie Appetitlosigkeit, Lahmheit, geschwollenen Lymphknoten und Fieber verlaufen. Bei starker Viruslast können Nerven- und Herzmuskelentzündungen sowie Nierenversagen eintreten.
  • Nach der Diagnose erfolgt eine Antibiotika-Therapie – rechtzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen gut.

Leider ist Borreliose beim Hund nicht die einzige Zeckenkrankheit. In Deutschland besteht die Gefahr, dass Hunde auch an Babesiose, FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Anaplasmose erkranken. In der Mittelmeerregion solltest du deinen Hund vor der Bakterien-Erkrankung Ehrlichiose schützen.

Was passiert, wenn eine Zecke meinen Hund beißt?

Bevor die Zecke ihre Blutmahlzeit aufnimmt, sucht sie sich einen geeigneten Ort. Beliebte Körperregionen sind der Kopf, die Ohren aber auch der Bauch und der Bereich um die Lenden. Grundsätzlich kann sich eine Zecke jedoch überall festsetzen.

Im nächsten Schritt ritzen die Parasiten mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut ihres Wirts auf. Dann stechen sie mit ihrem Stechrüssel an der Stelle hinein und saugen Blut auf.

Stechen? Genau, denn aus wissenschaftlicher Sicht ist der Begriff „Biss“ nicht korrekt. Tatsächlich handelt es sich um einen Zeckenstich beim Hund. Wie oben erwähnt, besitzt die Zecke einen Stechrüssel – zum Beißen sind die Spinnentiere gar nicht in der Lage.

Um während des Blutsaugens nicht leicht hinunterzufallen, ist die Zecke mit Widerstandshaken an ihren Mundwerkzeugen ausgestattet. Ein cleverer Schachzug der Natur, der uns allerdings oft beim Entfernen mit der Zeckenzange den letzten Nerv raubt.

Nach Zeckenbiss: Hund hat Entzündungen

Ein harmloser Stich kann zu einer leichten Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle führen. Dies erkennst du, wenn dein Hund nach dem Zeckenbiss rote Stellen hat, die aber nur leicht ausgeprägt sind.

Nach Zeckenbiss: Hund hat Juckreiz

Manche Hunde reagieren nach einem Zeckenbiss mit Juckreiz. Bleibt dieser in Maßen ist das in der Regel nichts Ungewöhnliches. Einige Vierbeiner versuchen durch Kratzen Herr über den Juckreiz zu werden.

Auch möglich: Der Hund leckt nach dem Zeckenbiss die betroffene Stelle. Beide Symptome sollten nach einigen Stunden oder am nächsten Tag abklingen.

Zeckenbiss beim Hund: Wann muss ich zum Arzt?

Zeigt dein Hund Stunden oder Tage nach einem Zeckenbiss Symptome, die über die üblichen Anzeichen hinausgehen? Dann solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Symptome beim Hund nach Zeckenbiss:

  • stärkere Entzündungsreaktionen auf der Haut
  • ausgeprägter Juckreiz
  • ringförmige Rötung an der Einstichstelle (Wanderröte)
  • allgemeines Unwohlsein

Spätere Zeckenbiss Symptome bei Hunden:

Nach einem Zeckenbiss beim Hund können Symptome auch erst nach einem Monat zum Vorschein kommen. Viele haben den Zeckenbiss beim Hund dann gar nicht mehr auf dem Schirm und sehen keinen Zusammenhang. Aber eine frühzeitige Diagnose der Zeckenkrankheit kann für den Hund im Zweifelsfall lebensrettend sein.

Gehe daher sofort zur Tierarztpraxis, wenn du folgende Symptome nach dem Zeckenbiss beim Hund feststellst:

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Atemprobleme
  • Husten
  • epileptische Anfälle
  • geschwollene Gelenke und Lymphgefäße
  • Lahmheit
  • Nasenblutungen
  • verblasste oder gelblich verfärbte Schleimhäute
  • Krämpfe
  • Verhaltensänderungen

    Zeckenbiss beim Hund: Was mache ich, wenn der Kopf noch steckt?

    Ein hartnäckiger Parasit, ein gestresster Hund und dazu noch eine extrem ungünstige Stelle: Wer kennt´s nicht, manchmal bleibt beim Herausziehen der Zecke der Kopf stecken. Dabei handelt es sich es vor allem um Teile des Mundwerkzeugs, die an der Einstichstelle zurückbleiben.

    Der Kopf der Zecke bleibt stecken: Das ist zu tun

    • Für eine gute Sicht legst du zunächst die Stelle frei, ggf. hilft dir jemand mit einer Taschenlampe.
    • Versuche dann die Überreste mit einer feinen Pinzette behutsam zu entfernen.
    • Bleibe dabei ruhig – hektische Bewegungen und eine gestresste Stimme übertragen sich schnell auf den Vierbeiner.
    • Hast du beim Versuch keinen Erfolg, solltest du die Einstichstelle in den nächsten Stunden und Tagen immer wieder begutachten.

    Zeckenbiss beim Hund verursacht Knubbel und rote Stellen

    Womöglich bemerkst du nach einem Zeckenbiss einen Knubbel bei deinem Hund. Das ist zunächst kein Grund zur Sorge. Auch ein Zeckenbiss mit roten Stellen beim Hund ist denkbar. Mit diesen Entzündungsreaktionen versucht der Körper, die Überbleibsel des Parasiten selbst loszuwerden.

    Vorsicht gilt allerdings, wenn ein entzündeter Zeckenbiss beim Hund einfach nicht abklingen will, sich gar verschlimmert oder der Hund Symptome nach einem Zeckenbiss zeigt. In diesem Fall solltest du mit deinem Liebling eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

    Zeckenbiss bei Hunden vorbeugen: So gehts

    Sobald die Temperaturen steigen, genießen viele Hoomans die Zeit mit ihren Lieblingen unter freiem Himmel. Entzündete Zeckenbisse beim Hund, Sorgen über Sorgen und nervige Zeckenentfernungen können den Sommer auch zum Stressfaktor für uns Hundebesitzer machen.

     

    Leider kommt es immer wieder mal vor, dass sich die kleinen Spinnentiere auf dem Fell des Hundes verirren.

    Die besten Mittel sind Tabletten, Spot-ons oder auch spezielle Hundehalsbänder, die Stoffe gegen die Zecken absondern und sie absterben lassen.

    Daher empfehlen wir dir neben einem effektiven Zeckenschutz auf regelmäßige Fellkontrollen zu setzen. So kannst du der Zeckensaison entspannt entgegensehen!

    In unserem Zeckenmittel Ratgeber haben wir alle Infos für dich zusammengefasst und aufbereitet. So sind du und deine Fellnase bestens für die Zeckensaison gewappnet.

    Zeckenbiss beim Hund: Welche Zeckenart war´s?

    Auf der ganzen Welt gibt es ca. 900 Zeckenarten, die entweder auf Pflanzen lauern oder aktiv auf die Jagd gehen und dabei 5 bis 8 Meter pro Stunde zurücklegen. Das ist immerhin schneller als eine Weinbergschnecke!

    In Deutschland sind etwa 20 Zeckenarten aktiv. Vor allem zwei von ihnen sind hierzulande für Zeckenbisse bei Hunden und besorgte Hoomans verantwortlich.  

    Zeckenbisse bei Hunden: Gemeiner Holzbock

    In Europa ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) die häufigste Zeckenart. Dabei handelt es sich um eine äußerst widerstandsfähige Zecke, die Temperaturen von bis zu -15 °C überlebt. Das Spinnentier kann hierzulande insbesondere Borreliose und FSME auf Hunde übertragen.

    Zeckenbisse bei Hunden: Auwaldzecke

    Die auffällig gemusterte Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) gehört zu den Buntzecken und ist etwas größer als der Gemeine Holzbock. Ihr Lebensraum hat sich in den 1970er-Jahren immer mehr Richtung Norden ausgebreitet und somit ist die Auwaldzecke auch in Teilen Deutschlands heimisch. Sie kann auf Hunde Babesiose und nach neuesten Erkenntnissen auch FSME übertragen.



    Team mammaly
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